Stottercamp Navis: Eine Ära geht zu Ende!

Stottercamp neu 1 | Foto: Kainz

Die österreichische Selbsthilfe Initiative Stottern (ÖSIS) feiert heuer ihr 20-jähriges Bestehen. Seit 1999 organisierte der Verein regelmäßig internationale Stottercamps in Navis und hat damit weltweit eine Vorreiterrolle übernommen! Diese Ära ging nun mit dem letzten verlängerten Therapiewochenende für ehemalige Teilnehmer zu Ende.

NAVIS (tk). Mit einem lachenden und einem weinenden Auge luden der Hauptorganisator Herwig Pöhl und der fachliche Leiter Frank Herziger ehemalige Teilnehmer der Stottercamps Anfang Mai in das Ferienhaus Hubertus zu einem letzten Auffrischungs-Wochenende: „Inzwischen sind wir im zwölften Jahr und haben in Summe 35 Treffen mit insgesamt fast 1.000 Teilnehmern durchgeführt. Wir hatten eine schöne Zeit und die Camps in Navis haben uns stets viel Freude bereitet, aber es war auch anstrengend. Das ganze Jahr über mussten wir vorbereiten, organisieren und planen – es wird uns einfach zu viel.“ Pöhl und Herziger haben ergänzend zum „Drumherum“ über all die Jahre nämlich auch ihren gesamten Urlaub investiert, um die Idee des Sommercamps realisieren zu können. Im Jahre 1999 waren die beiden die ersten weltweit (!), die in den Ferien ein mehrwöchiges intensives Stottercamp mit Therapie für rund 40 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 23 Jahren inklusive anschließender Nachbetreuung in Form von Auffrischungs-Wochenenden angeboten haben: „Zuletzt hat die Idee des Sommercamps für Stotterer mit integrierter Therapie viele Nachahmer gefunden, aber diese unterscheiden sich doch deutlich vom Original“, wissen die Projektleiter, dass ihr „Mittelding von ordentlicher Therapie gepaart mit jeder Menge Spaß“ bei den Stotterern nachweislich besonders große Erfolge mit sich brachte.

Einen Stein ins Rollen gebracht
„Wir sind trotzdem sehr froh, dass wir in allgemeiner Hinsicht viel bewegen konnten. Das Thema Stottern ist sehr public geworden“, stellen die Experten weiters fest. Zum Gelingen der Camps hat neben den therapeutischen Maßnahmen also auch der Spaß an der Sache beigetragen. Bei diversen Veranstaltungen – die des Öfteren auch mit Hilfe örtlicher Vereine und Organisationen – durchgeführt wurden, waren die Kinder und Jugendlichen unter ihresgleichen und legten dadurch natürlich jegliche Scheu zu sprechen viel schneller ab.
Pöhl und Herziger haben sich bei einer Erwachsenentherapie kennen gelernt, sind Freunde geblieben und kamen über die Diözese Innsbruck – die vormals öfters Jungscharlager im Naviser Hof veranstaltete – ins Wipptal, wo sie beste Voraussetzungen für ihre Sommercamps fanden.

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